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von Rayk Schleebusch 01 März, 2020
Die Wellen rauschen. Sie reflektieren das Sonnenlicht und bringen mich sowie mein Leben in freudige Bewegung. Was ist passiert? Bevor ich diese Frage beantworte, gehe ich ein wenig in der Zeit zurück. Bis in den Anfang des Novembers 2019. Der wohlverdiente Jahresurlaub auf den Kanaren stand an. Und ich wollte vermehrt das anwenden, was ich hinsichtlich der Gesundheitspsychologie während des Studiums sowie durch Fortbildungen gelernt habe, um ein Maximum an Erholung herauszuholen. Hat das theoretisch Gelernte auch in der Praxis Bestand? Gesundheit und Wohlbefinden sollten gesteigert und einem möglichen Winterblues entgegengewirkt werden. Darum geht es hier. Wie das funktionieren kann, lesen sie im Folgenden. Diesen Blogpost können Sie somit als Schwesterbeitrag zum vorherigen „Graue Novembertage“ ansehen. Die Vorfreude auf den Urlaub war groß. Um den Erholungseffekt so groß wie möglich zu gestalten, bleib mein Laptop zu Hause. So wurde der Computer gegen ein klassisches Buch eingetauscht. Eine Seminarteilnehmerin hatte mir das Buch „5 DINGE, die Sterbende am meisten bereuen“ empfohlen. Ich konnte schon lange kein Buch mehr, außerhalb der psychologischen Fachliteratur lesen, dass mich richtig gefesselt hat. Um das Abschalten zu erleichtern, blieb das Handy von Beginn an auf lautlos. Ich habe mir einen Zeitpunkt am Abend festgelegt, an dem ich geschaut habe, ob wichtige und dringliche Meldungen meine Aufmerksamkeit erforderten. Ansonsten blieb das Smartphone im Sinne einer digitalen Entgiftung in der Schublade. Der Fernseher oder das Radio blieben aus. Im Vordergrund stand das Erleben von natürlichen Reizen und Sinneseindrücken. Die letzten zwei Wochen vor dem Urlaub legte ich mir bewusst weniger freiberufliche Termine in meinen Arbeitsplan. So wollte ich mich schon vor Beginn des Urlaubs herunterfahren und bereits entspannter in die freie Zeit eintauchen . Obwohl der Urlaub gut startete und ich zwei Wochen vorher durch weniger Arbeit bereits entschleunigen konnte, waren noch fünf Tage nötig, bis ich spürbar in den Erholungsmodus kam. Bedenklich stimmt mich die Tatsache, dass unsere Erholungsfähigkeit mit steigendem Alter abnimmt. Das bedeutet, dass wir immer mehr Zeit brauchen, um unsere Akkus wieder aufzuladen, je älter wir werden. Einige Kollegen in der Psychologie postulieren eine durchschnittliche Faustformel, wonach wir ca. 14 Tage brauchen, bis unser Körper anfängt, sich zu erholen. Wow, 14 Tage! Eine lange Zeit. Als ich also nach fünf Tagen in die Entspannung kam, sprudelte gleichzeitig die Kreativität aus mir heraus. Immer mehr Ideen wollten sich in mein Bewusstsein drängen und dort auf ihre Realisierung warten. Da spürte ich auch eindringlich, wie wichtig tiefe Erholungsphasen sind, um kreativ zu bleiben. Auch im Hinblick auf meine Freiberuflichkeit. Immer wieder neue Projekte anzustoßen, um Menschen in einer erfrischend wie auch abwechslungsreichen Art zu erreichen. War das Sprudeln der Kreativität anfangs noch angenehm, wurde es zunehmend bedrückend. Da erinnerte ich mich daran, wie hilfreich es in solchen Momenten sein kann, die Gedanken und Ideen aufzuschreiben , damit diese aus dem Kopf sind. Und das tat ich auch. Ich habe immer einen kleinen Kalender dabei. Dort wurden alle Ideen für die Freiberuflichkeit, diesen Blog sowie viele weitere niedergeschrieben. Und danach ging es mir besser, ich konnte den Urlaub ungestörter genießen. Zum Genießen gehörte auch, dass wir uns viel auf natürliche Weise bewegten . So wurde vieles zu Fuß erkundet. Auch badeten wir täglich, liefen durch die Dünen am Strand und spielten Frisbee. Dabei bewegten wir uns auf eine Art, wie dies sonst im beruflichen Alltag nicht geschah. Denn wir sitzen beruflich zu viel. Und interessant ist auch, dass meine Rückenschmerzen nach fünf Tagen fast völlig verschwunden waren, was ich vor allem auf die natürliche Art der Bewegungen zurückführe. Ganz nach dem Motto: Sitzen ist das moderne Rauchen. Ursprüngliche Aktivitäten tuen uns und unseren Rücken gut! Das wurde mir dort noch einmal deutlich bewusst. Den Urlaub mit aufgeladenem Akku auskosten, konnte ich wahrscheinlich auch deshalb gut, weil mir eine Kollegin bei einer Gesundheitsveranstaltung in Hamburg, zu Beginn des Novembers, einen Tipp gab. Sie erzählte mir von einem Zusammenhang zwischen depressiv getönten Winterverstimmungen und einem möglichen Vitamin-D -Mangel. Der sei bei vielen in Norddeutschland Lebenden besonders im Winter, der lichtärmeren Jahreszeit, niedrig. Ärzte schätzen, dass mehr als 50 % der Menschen im Norden einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel aufweisen! Also ließ ich Anfang November von meiner Hausärztin meinen Vitamin-D-Wert bestimmen. Und tatsächlich lag er mit der Hälfte unter dem Sollwert klar zu niedrig. Eine sofortige Präparateinnahme folgte. Der Pegel stieg von Woche zu Woche. Dies war daran zu merken, dass ich zunehmend mehr Kraft und Wohlbefinden verspürte. Auch so konnte ich gestärkt in den Urlaub reisen. Der Kollegin aus Hamburg bin ich jedenfalls sehr dankbar für den Tipp. Denn die regelmäßige Überwachung und Einhaltung des Vitamin-D-Pegels gehört nun zu meinen gesundheitsvorbeugenden Aktivitäten. Besonders, wenn es darum geht, gestärkt durch die dunkle Winterzeit zu kommen. Ab dem sechsten Tag kam ein stärkerer Wind auf. Er sorgte für hohe Wellen, die an die Strände von Maspalomas donnerten. Wir haben mit viel Freude in den ca. zwei Meter hohen Wellen gebadet. Wow, für mich war es das erste Mal. Selten habe ich in meinem Leben über viele Stunden hinweg so etwas Spaßbringendes und Aufregendes gemacht. Nach einer Verschnaufpause ist mir dann am Abend des gleichen Tages etwas Interessantes passiert. Beim Abendbrot habe ich zwei Teller vom Hotelrestaurant auf die Terrasse getragen. Dabei fühlte ich mich plötzlich, als ob sich unter mir der Boden in Wellenform bewegte. Es war ein ähnliches Gefühl, wie beim Wellenbaden. Leicht beschwingt bin ich freudig überrascht weitergegangen. Wahrscheinlich waren es noch die Nachwirkungen des stundenlangen Atlantikabenteuers. Vielleicht könnte dieses innerliche Schwanken auch als Schwindel interpretiert werden. Wie auch immer. Fakt ist, manche Menschen würden es in diesem Moment mit der Angst zu tun bekommen. Sie erleben womöglich einen Kontrollverlust und steigern sich dann hinein. Für eine kurze Zeit fand ich es anfangs auch etwas beklemmend. Aber meine Interpretation dieser Wahrnehmung war durchweg positiv. Ich stellte mir vor, dass es eine Verlängerung des Wellenbadens sei. So stolzierte und schwebte ich über die Terrasse und lächelte dabei. Ich bin über den Boden geleichtigkeitet . Es war schön, ich fühlte mich von den Wellen getragen. Da kam mir die Idee, dieses Gefühl, diese Wahrnehmung als Symbol für eine neue Leichtigkeit in meinem Leben zu sehen. Dementsprechend wollte ich fortan durchs Leben gehen. Mir dieses Gefühl einprägen und in turbulenten Zeiten vorstellen, wie ich durchs Leben geleichtigkeite , das war das Ziel. Und? Es funktioniert auch einige Monate nach der Reise erfreulich gut. Unterstützt wird dieses Erinnern durch ein Symbol an meinem rechten Unterarm. Im Hotel kaufte ich von einem marokkanischen Händler ein braunes Lederarmband. So blieb ein Stück des Urlaubs als Erinnerung jeden Tag bei mir. Apropos Erinnerung. Nach der Reise haben wir eine Rezension im Internet, mit einem Foto, bei unserem Reiseanbieter in Schwerin geschrieben. Hauptsächlich war es als öffentliches Dankeschön für den Kollegen gedacht, bei dem wir die Reise gebucht haben. Aber viele sahen unseren Beitrag. Die Rückmeldungen waren erfreulich. So ist auch diese Rezension zu einer schönen und dauerhaften Erinnerung geworden. Ein nicht ganz so dauerhaftes aber das wahrscheinlich intensivste Andenken, ist der Duft des hoteleigenen Duschgels , welches damals im Bad bereitstand. Bei einer damaligen Fortbildung gab eine Kollegin uns Teilnehmern den Tipp, im Urlaub ein wohlriechendes Duschgel zu erwerben, es zu benutzen und dann mit nach Hause zu nehmen. Bei der späteren Anwendung da Heim könnten wir von den Konditionierungsprozessen profitieren. Dann reiche nur das Riechen des Duschgels aus, um die Erinnerungen an Entspannung und Freude während des Urlaubs hervorzurufen und diese Gefühle nachzuempfinden. Die Flasche des Duschgels ist sehr klein. Ich bin sehr sparsam mit dem Inhalt. Das Erlebnis und die Erinnerungseffekte sind großartig. Das kann ich Ihnen sehr empfehlen. Probieren Sie es doch mal aus. Es ist schön zu spüren, wie all diese Dinge aus der Gesundheitspsychologie helfen können, einem Winterblues entgegenzuwirken. Denn ich habe sie ausprobiert. Die Sonne im Winter, Vitamin-D-Pegel erhöht, eine zweiwöchige Phase zum Herunterfahren vor dem Urlaub geschaffen, digitales Entgiften, Aufschreiben kreisender Gedanken und natürliche Bewegungen. Das Armband und jenes Duschgel als Erinnerungen. Von all diesen Dingen habe ich profitiert, bis heute. Der Lohn war und ist eindeutig mehr Lebensqualität. Ich verspüre eine neue Leichtigkeit. Vielleicht finden Sie auch unter all diesen aufgezeigten Vorschlägen etwas, was Sie ausprobieren möchten. Ich würde mich freuen.
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